Bernard Dietz ist 75 Jahre alt und hat in seinem Leben als Fußballer viel erlebt. Er wurde 1980 mit der deutschen Nationalmannschaft Europameister. Und das als Kapitän. In dieser Zeit war er auch der Kapitän des MSV Duisburg, seines Herzensklubs.
Bis heute besucht die Vereinslegende der Zebras, die 495 Pflichtspiele, davon 484 Partien in der 1. Bundesliga für Duisburg absolvierte, die Spiele des MSV. Doch in den letzten Jahren machten die MSV-Auftritte dem populären "Ennatz" wenig Spaß.
Allen voran diese Saison macht der Ikone der Zebras zu schaffen. Gegenüber RS betonte er vor dem richtungsweisenden Spiel am Mittwoch gegen die U23 des SC Freiburg. "Ich bin jetzt 75 Jahre alt und habe so einiges in meinem Leben erlebt. Aber so, wie die Mannschaft jetzt spielt und wo sie in der Tabelle steht, das habe ich noch nie erlebt. Das ist so negativ, da gehe ich dran kaputt."
Sollte das nicht gelingen, wäre das der Absturz des MSV Duisburg. Und ich wüsste aktuell nicht, wie man diesen dann noch aufhalten und reparieren könnte.
Bernard Dietz
Dietz hatte zwischenzeitlich auf einen Aufschwung unter U19-Trainer Engin Vural gehofft, wie er verriet: "Ich habe nach dem Spiel gegen Unterhaching gedacht, dass es danach aufwärts geht. Engin Vural hatte die Mannschaft im Griff und zu diesem wichtigen Dreier geführt. Dann stand die Partie im Niederrheinpokal beim KFC Uerdingen an und die Heimspiele in der Liga gegen Arminia Bielefeld und Rot-Weiss Essen. Perfekte Begegnungen, um das Ruder herumzureißen und in Fahrt zu kommen. Aber dann höre ich, dass Engin Vural nach Unterhaching gehen muss und wieder Trainer der U19-Mannschaft ist. Ich dachte, dass ich nicht richtig höre."
Für Vural kam Boris Schommers, die Ergebnisse blieben aber weiter auf, daher hat die MSV-Ikone nur noch den Wunsch, dass der MSV die 3. Liga halten kann - irgendwie. Sein Ausblick: "Ich werde an Weihnachten besinnlich sein und auch an den MSV denken. Mein einziger Wunsch ist, dass Duisburg drittklassig bleibt. Dann muss im Sommer alles hinterfragt werden. Jeder muss in den Spiegel schauen. Aber zunächst gilt es alle Kräfte zu bündeln, um die 3. Liga zu halten. Sollte das nicht gelingen, wäre das der Absturz des MSV Duisburg. Und ich wüsste aktuell nicht, wie man diesen dann noch aufhalten und reparieren könnte."